
Skitouren in Berchtesgaden
Skibergsteigen: Die naturverbundene Alternative
Skibergsteigen oder Skitouren-Gehen ist das Besteigen von Bergen auf Skiern und die Talfahrt auf oder abseits präparierter Skipisten. Die ersten Skitouren wurden Ende des 19. Jahrhunderts begangen. Wegen fehlender Liftanlagen wurden auch noch Anfang des 20. Jahrhunderts sämtliche Ausflüge in Form von Skitouren durchgeführt. Heutzutage ist Skibergsteigen sehr beliebt, denn es gilt als äußerst nachhaltig und umweltgerecht. Geschätzt sind Abfahrten im frischen Pulverschnee, doch beachten Sie bitte stets die mögliche Lawinengefahr. In den Berchtesgadener Bergen gibt es unzählige Möglichkeiten für Skitouren-Geher. Zu den bekanntesten Skitouren in Bayern gehört die Große Reibn: Die Umrundung des Königssees auf Skiern mit einer Übernachtung im Winterraum des Kärlingerhauses am Funtensee. Aber auch leichte Skitouren, die sich besonders für Einsteiger und Neugierige eignen, finden sie in Berchtesgaden. Eine Skitour mit Pistenabfahrt, zum Beispiel am Hochschwarzeck, am Götschen oder am Rossfeld ermöglicht auch Skifahrern ohne Tiefschneeerfahrung das Erlebnis Skitour.
Sicherheitshinweis: Beachten Sie unbedingt die Hinweise des Lawinewarndienstes Bayern zu den Verhältnissen in den Berchtesgadener Bergen.
Skitouren-Klassiker in Berchtesgaden
Die Berchtesgadener Alpen sind die Heimat bekannter Skitouren:
- Die kleine Reibn: Die Skitour Kleine Reibn (Reibe = Rundtour) kann für sich in Anspruch nehmen, die meistbegangene Skitour in den Berchtesgadener Alpen zu sein. Das Tourenprofil der Kleinen Reibn führt von der Mittelstation der Jennerbahn über den Schneibstein (2.268m), die Hohen Roßfelder und die Priesbergalm zum Königssee und ist ebenso abwechslungsreich wie die Landschaft.
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Die Große Reibn: Die Haute Route der Berchtesgadener Alpen! Rund um den Königssee und den Watzmann führt die Große Reibn, die berühmteste Skitour in den Berchtesgadener Alpen und wohl ganz Bayerns. Da sich die Skitour Große Reibn auf nahezu 50 Kilometer über 4500 Höhenmeter erstreckt, sollte man mindestens 1 oder 2 Übernachtungen in den Winterräumen von Kärlingerhaus oder Wasseralm einplanen. Sehr kondtionsstarke Skibergsteiger gehen die Große Reibn, die Zwei-Tages-Skitour durch das Steinerne Meer zwar an einem Tag, doch raten wir dem Normal-Skitourengeher zu mindestens einer Übernachtung. Tipp: Das Kärlingerhaus am Funtensee ist während der Osterferien geöffnet, außerhalb der Öffnungszeiten steht ein Winterraum zur Verfügung.
- Skitour Watzmann-Gugl: Der Große Watzmann hat auf seiner Nordseite neben dem vom Watzmannhaus gekrönten Falzköpfl noch einen weiteren, etwas niedrigeren Vorbau: die Watzmann Gugl. Während dieser Vorgipfel im Sommer nur sehr selten von Wanderern aufgesucht wird, ist die Gugl im Winter , wenn eine reichliche Schneeauflage bis in Tallagen zu verzeichnen ist, ein außerordentlich beliebtes Skitouren-Ziel. Die Skitour auf die Watzmann Gugl ist für viele Skitourengeher traditionell sowohl eine der ersten als auch eine der letzten Skitouren im Winter!
- Skitour auf die Hochalm: Die beliebte Skitour zur Hochalm ist eine der muss-man-mal-gesehen-haben Tour. Sie ist von den imposanten Felsmauern der Blaueisspitze abgespaltene Kuppe bzw. einen Rücken, der infolge der seeseitigen Lage reichlichen und meist auch guten Pulverschnee bietet. Um Natur und Material zu schonen, erfordert der skitechnisch eher anspruchsvolle Waldgürtel im Mittelteil wegen des z.T. felsigen Untergrunds eine hohe Schneeauflage, sonst kann er im Anstieg zur Schinderei und bei der Abfahrt zum Materialtest ausarten.
- Skitour auf den Hohen Göll: Die Skitour auf den Hohen Göll ist ein Frühjahres-Skitoruenklassiker in den Berchtesgadener Alpen. Die Tour ist anspruchsvoll, an einer Stelle im Aufstieg mit Drahtseilen gesichert und landschaftlich eine der schönsten Touren in den heimiscen Bergen!
Beachten Sie die Regeln
Beachten Sie beim Skibergsteigen immer den Lawinenbericht sowie den Schneedeckenbericht. Besonders bei Touren auf der Piste achten Sie auf das richtige Verhalten, um keine anderen Pistenbenutzer zu stören und die Umwelt zu schonen.
Skibergsteigen: Sanft & Alpin
Das Skibergsteigen ist, trotz des Booms der letzten Jahre, keine Modeerscheinung: Der Sport hat eine lange Geschichte: Bis in die späten 1860er Jahre, als die ersten Bergbahnen in den Alpen entstanden, war der Touren- oder Fellski die eleganteste und beste Möglichkeit, sich im Winter in den Bergen zu bewegen. In den Weltkriegen war der Tourenski zudem ein wichtiges Fortbewegungsmittel im Gebirgskampf. Bei den Olympischen Spielen 1928, 1936 und 1948 war die Militärpatroullie - also Aufstieg, Abfahrt und Schießen - eine der wichtigsten Disziplinen.
Bedeutungsverlust & Revival des Skitouren-Gehens
Doch dann verschwand das Skibergsteigen aus der Öffentlichkeit. Erst in den 1980er Jahren haben Alpin-Enthusiasten auch in Bayern wieder erste Wettkämpfe organisiert. In den 1990er Jahren wurde der erste Verband für das Wettkampf-Skibergsteigen gegründet, seit 2002 gibt es im zweijährigen Rhythmus Welt- und Europameisterschaften. Der Ramsauer Toni Palzer gilt zur Zeit als bester Skibergsteiger der Welt. Aber nicht nur das professionelle Skibergsteigen erlebte ein Revival, sondern auch das private Skitouren-Gehen. Mittlerweile hat es sich als sanfte und umweltverträgliche Alternative zum klassischen Pisten-Skifahren etabliert.
Geführte Skitouren
Geführte Skitouren bieten an
- Bergschule Watzmann, Ramsau, Tel. +49-8657-711
- Bergsteigerschule Watzmann
- Facon Alpine Bergschule, Freilassing, Tel. +49-8654-5894262
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