WATZMANN, WILD
UND WINDBEUTEL
I
ch bin mal gespannt, ob die
ältesten Hirsche den Sommer
gut überstanden haben“, sagt
Christian Willeitner, Berufsjäger
im Nationalpark Berchtes-
gaden und zuständig für das
Klausbachtal. In dem idyllischen
Gebirgstal, das Ziel einer
traumhaft schönen Winterwanderung
ist, werden täglich
zwischen 14 und 15 Uhr die
Wildtiere gefüttert. Besucher
können sich den imposanten
Nationalpark-Bewohnern bis
auf rund 30 Meter nähern.
„Meist sind es um die 60
Rothirsche und Hirschkühe
mit ihren Kälbern, die wir im
Klausbachtal mit Heu, Gras
und Rüben versorgen“, sagt
Willeitner.
Wer das Naturschauspiel inmitten
der einzigartigen
Bergkulisse erleben möchte,
hat hierzu den Winter über
jeden Tag Gelegenheit und
kann den Ausflug mit einer
Winterwanderung verbinden.
Bei der täglichen Fütterung kommt man
dem Rotwild ganz nah.
Ein großes Wegenetz führt
Winterwanderer zu besonderen Orten
Im Winter ist es
hier besonders
spannend
Los geht´s an der Nationalpark-
Informationsstelle Klausbachhaus
in Ramsau. Die Tour ins
Tal, das zwischen den Bergmassiven
der Reiteralpe und des
Hochkalter liegt, führt direkt in
die Heimat wilder und sehenswerter
Tiere: Mit ein bisschen
Glück sieht man dort sogar
einen der seltenen Steinadler,
die im Winter ihren Beutetieren
ins Tal folgen und deshalb ab
und zu am Himmel kreisen.
Freien Blick auf das Rotwild bei
der Fütterung haben Besucher
vom elf Meter hohen Beobachtungsturm
mit zwei Plattformen.
Übrigens: Von Dezember bis
Ende März kann man mit vorhe-
riger Anmeldung auch mit der
Pferdekutsche zur Wildfütterung
fahren.
Über den Nationalpark hinaus
erschließen sich zahlreiche
Wanderungen durch das Reich
von König Watzmann – ein großes
Wegenetz führt durch die
verschneite Bergwelt. Das 2.713
Meter hohe Massiv, das das
Herz der Region bildet, beglei-
tet die Wanderer zumindest
als zackige Formation am Horizont.
Etwa wenn man sich in
den sanften Hügeln des Rupertiwinkels
auf Winterwander-
schaft begibt. Eine besonders
reizvolle Tour führt hier rund
um den Abtsdorfer See. Die fast
fünf Kilometer lange Route
bietet traumhafte Ausblicke
auf den See wie die nahege-
TOUREN TIPP
800
JAHRE
alt ist
der älteste
Baum im
Nationalpark
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