DAS
KEHLSTEINHAUS
s thront 1.834 Meter über
Berchtesgaden, mit Panorama-
E
blick über Nationalpark und Königssee,
den Chiemgau und das Salzburger
Land. Wer hier oben die phantastische
Aussicht aus schwindelerregender Höhe
genießt, bewegt sich auf den Pfaden
Deutschlands dunkelster Vergangenheit.
In den Jahren 1937-1938 gebaut, empfing
es als Prestigeobjekt Politiker und
Gäste des NS-Regimes. Von den Bom-
bardements des Obersalzbergs durch die
Alliierten-Truppen 1945 verschont, wurde
es 1960 der vom Bayerischen Staatsministerium
des Inneren im Einvernehmen
mit dem Staatsministerium für Unterricht
und Kultus gegründeten Berchtesgadener
Landesstiftung übergeben.
Diese verpachtet das Haus als Gastronomiebetrieb,
ein Teil der Einnahmen fließt
wohltätigen Zwecken zu.
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ger geeignet, die sich von hier auf den
Weg zum Hohen Göll machen. Über die Ge-
schichte des Kehlsteinhauses informiert
eine kleine Ausstellung im Außenbereich
des Hauses. Umfassende Informationen
über die Geschichte des Obersalzbergs
bietet die Dokumentation Obersalzberg,
eine Dauerausstellung des Instituts für
Zeitgeschichte, für die man sich unbedingt
Zeit nehmen sollte. Die Dokumentation
liegt in unmittelbarer Nähe der
Abfahrtstelle der Kehlsteinbusse.
Übrigens: Das Kehlsteinhaus kann man
auch zu Fuß erreichen. Vom sog. Ofnerboden
dauert der Aufstieg etwa 3,5 Stunden,
zu überwinden sind knapp 900 Höhenmeter.
Die Auffahrt zum Kehlstein ist für Privatfahrzeuge
gesperrt, nur die Sonderbusse
der Kehlsteinbetriebe dürfen Personen
transportieren. Die Busfahrt über die aus-
gesetzte, in engen Kurven verlaufende
Kehlsteinstraße ist überaus spektakulär.
Oben angekommen führt ein 124 Meter
langer Tunnel zum „goldenen Aufzug“, der
eigentlich messingverkleidet ist und die
letzten 124 Höhenmeter ins Innere des
Hauses überwindet. Wer mag, kehrt direkt
auf der Terrasse oder in den Räumen des
Restaurants ein, oder kann noch die
letzten Meter bis zum Gipfelkreuz des
Kehlsteins über einfache Treppen zu Fuß
gehen. Darüber hinaus ist das Gelände
hochalpin und nur für erfahrene Bergstei-
Die letzten
Meter legt man
im „goldenen
Aufzug“ zurück
Der Blick vom Kehlsteinhaus auf den Jenner
und das Steinerne Meer. Unter den Wolken
verbirgt sich der Königssee.
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