FAKT 3
Die Watzmann-Ostwand bleibt sehr
erfahrenen Bergsteigern vorbehalten.
Neben absoluter Trittsicherheit, Schwindelfreiheit
und Kletterfertigkeit bedarf es einer
tadellosen Gelände- und Sicherungskenntnis,
sowie einer sehr guten Orientierungsfähigkeit
in unübersichtlichem Felsgelände. Die
schlichte Bewertung anhand der rein klettertechnischen
Schwierigkeit (UIAA-Skala:
3. Grad) gibt die wirklichen Anforderungen
an Ostwand-Aspiranten nicht wieder. Generell
empfiehlt es sich für eine Ostwand-Begehung
einen Bergführer zu engagieren.
Bald sind auch die Enkel soweit
Die nachdenkliche Miene wandelt sich sofort in das
glückliche Strahlen eines stolzen Vaters, als das Gespräch
über unvergessliche Ostwand-Erlebnisse
zurück in die Gegenwart führt. In eben dieser sieht
es Franz Rasp nun als seine Aufgabe, das Wissen,
das ihn sein Vater über die Berge gelehrt hat, ohne
Zwang an seine beiden Söhne weiterzugeben. Die
Entscheidung, was sie aus den beigebrachten Grundlagen
letztendlich machen, sei ihnen vollständig
selbst überlassen. Bisher zeichnet sich eine Begeisterung
für die heimischen Berge deutlich ab. Denn
vor kurzem war es so weit und Franz Rasp hat seine
DIE WATZMANN-HÜTTEN
Wimbach-
grieshütte
(1.327 m)
Kührointhütte
(1.420 m)
eigenen Zöglinge im zarten Bergsteigeralter von etwa
zehn Jahren durch die Ostwand geführt. Den beiden
Buben beim Steigen zuzuschauen, sei eine riesengroße
Freude.
Auch der Großvater wäre mit Sicherheit stolz auf die
beiden jungen Ostwand-Bezwinger. Die Söhne kennen
die Geschichte ihres Großvaters. Bald können sie sich
sicher eigenständig auf dessen Spuren in die Ostwand
begeben und die Verbundenheit mit dem Berchtesgadener
Schicksalsberg in die nächste Generation der
Familie Rasp übertragen.
Watzmannhaus
(1.930 m)
DEN MYTHOS ERLEBEN
2 TOURENTIPPS VON FRANZ RASP
1
(6 Std.)
Den Watzmann aus der Nähe erleben
Die SalzAlpentour Schönau:
Grünstein-Kühroint-Archenkanzel
Vom Wander-Parkplatz Hammerstiel führt diese
Tour auf den Grünstein (1.306m), den kleinen
Bruder des Watzmanns. Von hier aus lässt sich
das Watzmann-Massiv in seiner ganzen
Pracht überblicken. Die bewirtschaftete
Kührointalm passierend wird die Archenkanzel,
einer der schönsten Aussichtspunkte im
Berchtesgadener Land, hoch über dem
Königssee erreicht. Über die Schapbachalm
schließt sich die Runde.
„Eine superschöne
Tour, die hat echt was!
Die ideale Runde, um
sich an den Mythos
Watzmann langsam
heranzutasten. Grün-
stein und Archenkanzel:
Einfach zwei grandiose
Aussichtspunkte!“
„Auf dieser Tour
erlebt man gleich
zu Beginn DIE Postkartenansicht
2
(3,5 Std.)
Aus der Ferne
Von Maria Gern auf die Kneifelspitze
Von der Wallfahrtskirche Maria Gern, die
bequem mit der Buslinie 837 erreichbar ist,
führt der Kneifelspitzweg (AV-Nr. 15) an den
Bauernhäusern des Lauchlehens vorbei zur
Berggaststätte Paulshütte auf den Gipfel
der Kneifelspitze (1.189m). Für den Rückweg
bietet sich die Runde über den Aussichtspunkt
Marxenhöhe an, von wo aus alternativ
auch direkt nach Berchtesgaden abgestiegen
werden kann.
des
Berchtesgadener
Landes: Hinter der
Kirche Maria Gern
zeigt sich der Watzmann
von seiner
Schokoladenseite.
Die Kneifelspitze
ist ein wunderbarer
Ort, um die mar-
kante Silhouette
des Watzmanns zu
bestaunen!“
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