Wie das Kletzenbrot entstanden ist…
Von Herbert Zechmeister
Nicht zu jeder Zeit gab es genug Nahrungsmittel für alle. Missernten machten den Menschen das Leben schwer, das Mehl für das tägliche Brot war dann Mangelware. Aus dieser Not wurde versucht, das wenige Mehl mit anderen vorhandenen Rohstoffen zu strecken. Einer davon waren die Kletzen, das sind kleine, süße Birnen, die im Brotbackofen getrocknet wurden und dadurch lange haltbar waren. Zuerst steinhart, werden sie durch Kochen wieder weich und in kleine Stücke geschnitten, dem Brotteig zugegeben. Vielen schmeckte dieses Kletzenbrot so gut, dass es die Bäuerinnen und Bäcker immer weiter verfeinert haben. Mit Nüssen, Feigen, Dattel, Dörrpflaumen und Rosinen wurde daraus eine Spezialität, die im gesamten Alpenraum und darüber hinaus beliebt wurde und doch überall etwas anders schmeckt.
Die verschiedenen Dörrfrüchte machen aus dem Kletzenbrot ein natürlich süßes Spezialbrot, das ohne zusätzlichen Zucker und ohne Fett hergestellt wird. Saftig, lange haltbar, mit einer Spur von Zimt und Nelken, ist es für viele der Inbegriff eines herbst- bzw. Weihnachtsgebäcks. Kletzenbrot isst man pur oder dünn mit Butter bestricken, so kann sich sein feiner Geschmack am besten entfalten.